Ein Beitrag von Marie-Luise Dieter
Die Idee, einen Gottesdienst mit dem Thema Fußball zu verknüpfen, kam aus der Projektgruppe und stieß bei allen auf Neugier und Wohlwollen. Die Mitglieder der Projektgruppe beschrieben die besondere Stimmung während der Heimspiele des FCM und die Bedeutung des Clubs für die Stadt. Auch die im folgenden Sommer stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft wurde bedacht, ebenso ein potenteller Aufstieg des FCM in die zweite Bundesliga. Die Projektgruppe hat damit einen Nerv vieler Magdeburger*innen erkannt: die Identifikation mit dem FCM ist enorm, nicht nur aufgrund der potentiellen Aufstiegschancen in die 2. Bundesliga. Auf Autos, an den Straßenbahnen und Ampeln kleben Wappen und Fanparolen, die blau-weiße Farbe des Clubs ist allgegenwärtig. Gleichzeitig herrscht aber auch eine Distanz gegenüber dem christlichen Glauben. Die Projektgruppe nahm bei den Fußballspielen im Stadion eine große Kraft in der gemeinsamen Unterstützung der Vereine wahr. Der Sehnsucht nach Gemeinschaft und Zusammenhalt im Fußball soll durch den Gottesdienst eine neue Dimension – die der frohen Botschaft des christlichen Glaubens – eröffnet werden.
Besonders wichtig wurde, ein niedrigschwelliges Angebot zu entwickeln, das Menschen ohne christliche Sozialisation ansprechen kann. Damit wurde bewusst die Nähe zu einem Kirchenraum ausgeschlossen und der Fußballplatz als gottesdienstlicher Ort in den Blick genommen. Die Projektgruppe will mit dem Fußballgottesdienst zu gottesdienstlichem Leben auch außerhalb der Kirchenmauern einladen. Wenngleich die Orientierung an Spielen des FCM maßgeblich war, war doch von Beginn an eine Öffnung hin zu allen Fußballclubs und -fans in Magdeburg das Ziel.
Somit bestand die Zielgruppe zunächst nicht nur aus Fans und Spielern des FCM, sondern aus allen interessierten und neugierigen Fans und Spielern. Kinder kamen als Zielgruppe erst nachträglich in den Blick, dies geschah durch die Kooperation mit der Fair Play Liga. Die Berücksichtigung Ungetaufter war von vornherein festgelegt, dementsprechend achtete die Projektgruppe auf eine einfache Sprache und ersetzte z.B. den Begriff Fürbitte im Liedblatt durch Gebet für Andere.
Seit gut einem Jahr trifft sich im Kirchspiel Altstadt-Magdeburg ein Gesprächskreis für junge Erwachsene. Diese Gruppe war von Beginn an als Teil der Projektgruppe im Blick, denn es kann ein großes Interesse an religiösen Themen und Fragen beobachtet werden, gleichzeitig war diese Gruppe aber in der Kerngemeinde kaum sichtbar. Die Suche nach einer ansprechenden Gottesdienstform wurde in den Treffen des Gesprächskreises mehrfach spürbar; der in der Gemeinde gefeierte Gottesdienst konnte bei diesen Gemeindegliedern jedoch nur wenig anknüpfen. Die Projektgruppe bestand aus 5 Personen evangelischer und katholischer Konfession.
Die Planungen des ökumenischen Fußballgottesdienstes wurden durch bestehende und neu aufgebaute Netzwerkarbeit der Projektgruppe ermöglicht und erleichtert. So konnte eine Kooperation mit dem Stadtfachverband Magdeburg erreicht und ein geeigneter Sportplatz gefunden werden. Der VfB Ottersleben und die Fair Play Liga unterstützten die Projektgruppe mit Logistik und Catering. Die Besonderheit des Gottesdienstes bestand zunächst im anderen Ort, dem Fußballplatz. Auch liturgisch ist erwähnenswert, dass es sich um einen gekürzten agendarischen Gottesdienst in einfacher Sprache handelte, der ohne traditionelle Predigt auskam. An deren Stelle fanden Kurzinterviewe mit Gästen, z.B. dem Kapitän des FCM, statt. Sie sprachen über die eigene Glaubenspraxis und die Bedeutung von Glaube, Gemeinschaft und Zusammenhalt. Durch den erst am Tag zuvor erreichten Aufstieg in die zweite Bundesliga wurde der Fußballgottesdienst in gewisser Weise zu einer Kasualie und erhielt besondere emotionale Momente.
In der Planung musste zunächst mit Verzögerungen umgegangen werden, da – bedingt durch die späte Terminierung der Spieltage durch den DFB – lange kein definitiver Termin festgelegt werden konnte. Durch die Unterstützung und schnelle Kommunikation unserer Kooperationspartner konnte jedoch zügig geplant werden. Hier zeigt sich die Notwendigkeit von Netzwerkarbeit sehr deutlich. Kirchliches Arbeiten im öffentlichen Raum kann gelingen, wenn partnerschaftliches Arbeiten möglich ist und auf bestehende Strukturen zurückgegriffen werden kann bzw. diese aufgebaut werden.
Mehr als 100 Gottesdienstteilnehmer waren bei diesem außergewöhnlichen Gottesdienst auf dem Sportplatz Ottersleben dabei. Dank professioneller Technik und musikalischer Begleitung konnte ein emotionaler, ergreifender Gottesdienst gefeiert werden, der auch kirchlich distanzierte Menschen angesprochen hat.
Die Idee, einen Gottesdienst mit dem Thema Fußball zu verknüpfen, kam aus der Projektgruppe und stieß bei allen auf Neugier und Wohlwollen. Die Mitglieder der Projektgruppe beschrieben die besondere Stimmung während der Heimspiele des FCM und die Bedeutung des Clubs für die Stadt. Auch die im folgenden Sommer stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft wurde bedacht, ebenso ein potenteller Aufstieg des FCM in die zweite Bundesliga. Die Projektgruppe hat damit einen Nerv vieler Magdeburger*innen erkannt: die Identifikation mit dem FCM ist enorm, nicht nur aufgrund der potentiellen Aufstiegschancen in die 2. Bundesliga. Auf Autos, an den Straßenbahnen und Ampeln kleben Wappen und Fanparolen, die blau-weiße Farbe des Clubs ist allgegenwärtig. Gleichzeitig herrscht aber auch eine Distanz gegenüber dem christlichen Glauben. Die Projektgruppe nahm bei den Fußballspielen im Stadion eine große Kraft in der gemeinsamen Unterstützung der Vereine wahr. Der Sehnsucht nach Gemeinschaft und Zusammenhalt im Fußball soll durch den Gottesdienst eine neue Dimension – die der frohen Botschaft des christlichen Glaubens – eröffnet werden.
Besonders wichtig wurde, ein niedrigschwelliges Angebot zu entwickeln, das Menschen ohne christliche Sozialisation ansprechen kann. Damit wurde bewusst die Nähe zu einem Kirchenraum ausgeschlossen und der Fußballplatz als gottesdienstlicher Ort in den Blick genommen. Die Projektgruppe will mit dem Fußballgottesdienst zu gottesdienstlichem Leben auch außerhalb der Kirchenmauern einladen. Wenngleich die Orientierung an Spielen des FCM maßgeblich war, war doch von Beginn an eine Öffnung hin zu allen Fußballclubs und -fans in Magdeburg das Ziel.
Somit bestand die Zielgruppe zunächst nicht nur aus Fans und Spielern des FCM, sondern aus allen interessierten und neugierigen Fans und Spielern. Kinder kamen als Zielgruppe erst nachträglich in den Blick, dies geschah durch die Kooperation mit der Fair Play Liga. Die Berücksichtigung Ungetaufter war von vornherein festgelegt, dementsprechend achtete die Projektgruppe auf eine einfache Sprache und ersetzte z.B. den Begriff Fürbitte im Liedblatt durch Gebet für Andere.
Seit gut einem Jahr trifft sich im Kirchspiel Altstadt-Magdeburg ein Gesprächskreis für junge Erwachsene. Diese Gruppe war von Beginn an als Teil der Projektgruppe im Blick, denn es kann ein großes Interesse an religiösen Themen und Fragen beobachtet werden, gleichzeitig war diese Gruppe aber in der Kerngemeinde kaum sichtbar. Die Suche nach einer ansprechenden Gottesdienstform wurde in den Treffen des Gesprächskreises mehrfach spürbar; der in der Gemeinde gefeierte Gottesdienst konnte bei diesen Gemeindegliedern jedoch nur wenig anknüpfen. Die Projektgruppe bestand aus 5 Personen evangelischer und katholischer Konfession.
Die Planungen des ökumenischen Fußballgottesdienstes wurden durch bestehende und neu aufgebaute Netzwerkarbeit der Projektgruppe ermöglicht und erleichtert. So konnte eine Kooperation mit dem Stadtfachverband Magdeburg erreicht und ein geeigneter Sportplatz gefunden werden. Der VfB Ottersleben und die Fair Play Liga unterstützten die Projektgruppe mit Logistik und Catering. Die Besonderheit des Gottesdienstes bestand zunächst im anderen Ort, dem Fußballplatz. Auch liturgisch ist erwähnenswert, dass es sich um einen gekürzten agendarischen Gottesdienst in einfacher Sprache handelte, der ohne traditionelle Predigt auskam. An deren Stelle fanden Kurzinterviewe mit Gästen, z.B. dem Kapitän des FCM, statt. Sie sprachen über die eigene Glaubenspraxis und die Bedeutung von Glaube, Gemeinschaft und Zusammenhalt. Durch den erst am Tag zuvor erreichten Aufstieg in die zweite Bundesliga wurde der Fußballgottesdienst in gewisser Weise zu einer Kasualie und erhielt besondere emotionale Momente.
In der Planung musste zunächst mit Verzögerungen umgegangen werden, da – bedingt durch die späte Terminierung der Spieltage durch den DFB – lange kein definitiver Termin festgelegt werden konnte. Durch die Unterstützung und schnelle Kommunikation unserer Kooperationspartner konnte jedoch zügig geplant werden. Hier zeigt sich die Notwendigkeit von Netzwerkarbeit sehr deutlich. Kirchliches Arbeiten im öffentlichen Raum kann gelingen, wenn partnerschaftliches Arbeiten möglich ist und auf bestehende Strukturen zurückgegriffen werden kann bzw. diese aufgebaut werden.
Mehr als 100 Gottesdienstteilnehmer waren bei diesem außergewöhnlichen Gottesdienst auf dem Sportplatz Ottersleben dabei. Dank professioneller Technik und musikalischer Begleitung konnte ein emotionaler, ergreifender Gottesdienst gefeiert werden, der auch kirchlich distanzierte Menschen angesprochen hat.