Eine Church Night zum Thema “Zwischen Zweifel und Hoffnung – wo stehe ich in meinem Glauben?”. Eine Möglichkeit für Jugendliche, sich in verschiedenen Workshops mit ihren Fragen rund um Glauben und Zweifel auseinanderzusetzen.
Das Ziel:
Durch Gespräche mit Jugendlichen im Vorfeld zeigte sich, dass sich die Jugendlichen innerhalb der Gemeinde gerade sehr mit Fragen rund um den eigenen Glauben auseinandersetzen. Dazu gehörten auch Gedanken rund um das eigene Zweifeln am persönlichen Glauben. Daraufhin entstand die Idee der Church Night, die den Jugendlichen die Möglichkeit geben sollte, sich mit ebendiesen Fragen auseinanderzusetzen, die eigenen Gedanken in Worte zu fassen und gegebenenfalls Antworten auf individuelle Fragen zu finden. Den Jugendlichen sollte vermittelt werden, dass der Zweifel zum Glauben dazugehört und akzeptiert werden darf.
Die Projektgruppe:
Das Projekt wurde durch ein Team aus sieben Mitgliedern gestaltet und auf die Beine gestellt. Auch, wenn die Teamtreffen nicht immer kontinuierlich verliefen, herrschte eine durchgehend positive und konstruktive Atmosphäre, die ein gutes Arbeiten ermöglichte. Dies trug maßgeblich zu einer produktiven Planungsphase sowie tollen Ideen und einem starken Miteinander bei.
Verlauf:
Innerhalb von fünf Planungstreffen stellten wir das Projekt “Church Night” auf die Beine.
Dabei wurde der Planungsprozess nicht nur von inspirierenden Beiträgen der Teammitglieder bereichert, sondern auch maßgeblich durch das hohe Engagement der Ehrenamtlichen innerhalb der Gemeinde mitgetragen. Zusätzlich war die Zusammenarbeit mit anderen Sprengeln im Kirchenkreis, die aus erforderlichen Umplanungen entstanden, eine wertvolle Erfahrung. Die gegenseitige Unterstützung sowie Austausch trugen wesentlich zum Erfolg des Abends bei.
Die Church Night begann dabei mit einem Jugendgottesdienst rund um das Thema, der von Jugendlichen für Jugendliche gestaltet wurde. Neben einer Jugendband hatten die Jugendlichen zudem die Möglichkeit, sich interaktiv am Gottesdienst zu beteiligen.
Anschließend hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich selbstständig in verschiedene Workshops zum Thema einzuwählen. Angeboten wurden insgesamt sechs Workshops. Darunter ein Workshop rund ums Thema “Zweifel” (Zweifel der Welt, im Glauben, Gestaltung eines Zweifelnetzes mit anschließender Verbrennung der Zweifel im Lagerfeuer) sowie einer rund um das Thema “Hoffnung” (Gestaltung von Handschmeichlern/ Hoffnungssteinen, Lesen und Besprechen von hoffnungsgebenden Glaubensgeschichten).
Im vorderen Teil des Kirchenschiffes bot das Ronald McDonald Haus seine Arbeit an und stellte diese vor. Hierzu besuchten uns drei Mitarbeiter, die
gemeinsam mit den Jugendlichen über ihre Arbeit vor Ort sprachen, das Haus vorstellten
um dann darauf einzugehen, wie es Familien in einer solchen schweren Situation geht.
Thematisiert wurde außerdem das seelsorgerliche Angebot, sowie die Betreuung und
Unterstützung vor Ort. Das Ronald McDonald Haus stellte am Abend, nach Absprache
mit uns, der Gemeinde und dem GKR auch ein Spendenhäuschen auf, wobei fast 350 €
an Spendengeldern gesammelt werden konnten. Hierbei lag der Fokus vor allem auf den
Eltern und Erwachsenen vor Ort, die ab 21:30 Uhr eingeladen wurden, hinzuzustoßen und
dieses Angebot auch zahlreich annahmen.
Auf dem Außengelände hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, gemeinsam unter
professioneller Anleitung, Graffitis zum Thema zu sprayen.
Im Jugendclub wurde der Workshop „Film“ angeboten. Hierbei wurden der Film „war
room“ in Ausschnitten gemeinsam geschaut und anschließend wurden Fragen formuliert
und mit der Lebenswelt der Jugendlichen in Verbindung gebracht.
Im naheliegenden Gemeindehaus bot die Gefängnispfarrerin ihren Workshop an. Hierbei
erzählte sie von ihrer Arbeit in der Jugendvollzugsanstalt, zeigte Fotos und erzählte
Geschichten der Inhaftierten.
Im Anschluss an die Workshops gab es ein gemeinsames Abendessen in Buffetform, Popcorn und Süßigkeiten von der Candybar und ein gemeinsames Lagerfeuer sowie eine Lightshow durch einen Lichtkünstler im Inneren der Kirche.
Ab 21:30 Uhr waren die Eltern dazu eingeladen, zum Abend hinzuzustoßen und ihn gemeinsam ausklingen zu lassen.
Reflexion & Ergebnisse:
Die Church Night war ein schönes und alles in allem gelungenes Praxisprojekt, dass bei
den Jugendlichen kirchenkreisweit Anhang fand. Durch das Erscheinen der Erwachsenen
am Abend und der Ehrenamtlichen vor Ort, die sich teilweise sogar aktiv mit beteiligten, wurde daraus am Ende sogar eine intergenerationale Begegnung aller Anwesenden. Das gemeindepädagogische Projekt hat auf eine kreative
und praxisnahe Gestaltungsweise dazu beitragen können, dass sich Jugendliche mit
ihrem Glauben und ihren Fragen auseinandersetzen konnten. Verschiedene Workshops
boten dabei unterschiedliche Zugänge. Die Kombination aus unterschwelligen Ansätzen
in den Workshops mit ihrer darin angebotenen, praxisorientierten Aktivität, ermöglichte
es, sowohl emotionale, als auch rationale Aspekte des Glaubens anzusprechen und für
sich beginnend zu klären.
Alexandra Harpers, Jena