Beteiligte gewinnen, die bereit sind, in einer Projektgruppe kleine Andachtsformen oder andere Aktionen zu entwickeln und vorzubereiten, um sie selbständig und ohne Beteiligung Hauptamtlicher durchführen.
Ein Beitrag von Werner Meyknecht
Das Projekt strebt Impulse zu:
• Empowerment,
• Geistlicher Stärkung der Engagierten,
• Vernetzung der Engagierten im Pfarrbereich,
• lokaler Stärkung der Ortsgemeinden.
an.
Ziel des Projektes ist es, Beteiligte zu gewinnen, die bereit sind, in einer Projektgruppe kleine Andachtsformen oder andere Aktionen zu entwickeln und vorzubereiten, um sie selbständig und ohne Beteiligung Hauptamtlicher durchführen. Dabei können ganz unterschiedliche Ideen für die unterschiedlichen Kirchen entstehen und umgesetzt werden. In der Projektgruppe können sich Engagierte unterschiedlicher Orte begegnen. Die Aktionen sollen alle innerhalb eines Monats stattfinden. Das Projekt stärkt damit zugleich das Zusammenwachsen der unterschiedlichen Orte zu einem Pfarrbereich und stärkt das Gemeindeleben vor Ort.
Engagierte unterschiedlicher Orte
Wie im ländlichen Kontext häufig war die Projektgruppe sowohl hinsichtlich des Alters als auch hinsichtlich der Milieuzugehörigkeit plural geprägt. Alle Beteiligten waren kirchlich Hochverbundene, die regelmäßig an Gruppen und Veranstaltungen teilnehmen.
Beim ersten Projektgruppentreffen entstanden sechs Aktionen für fünf verschiedene Orte:
Zwei Abendandachten wurden entwickelt. Dabei wurde ein von mir angebotenes, modulares System genutzt, um den Beteiligten eine Gestaltung nach eigenen Vorlieben zu ermöglichen. Die beiden Andachten waren stark durch Rituale geprägt, die auf das Mitmachen aller Teilnehmenden setzte. Das Gegenüber von Liturg und Gemeinde wurde relativiert bis aufgelöst. Die versammelte Gemeinde sang gemeinsam, betete gemeinsam, legte Klagesteine auf den Altar oder zündete Fürbittkerzen an. Nach der Andacht war Raum für Gespräche bei Getränken.
In einem Ort, in dem traditionell Samstagabend der Sonntag eingeläutet wird, wurde eine Läuteandacht entwickelt, die dem Läuten ein Gebet für den Ort und eine Segnung der Anwesenden zur Seite stellt. Auch hier: anschließend Gespräche bei Getränken.
Außerdem wurden Taizéandachten gefeiert, bei einem Singtreffen Volkslieder gesungen und beim Kirchenkino Filme geschaut.
Die Terminsuche für das erste Projektgruppentreffen zeigte, dass die Arbeit in einer zentralen Projektgruppe zu schwerfällig für die Vorbereitung der Aktionen wäre. Daher wurde stattdessen in einer dezentralen Projektgruppe gearbeitet. Das erste und das letzte Treffen fanden gemeinsam zentral statt. Dazwischen unterstützte ich die Vorbereitung der einzelnen Aktionen in ortsspezifischen Treffen. Je nach persönlichen Vorlieben wurde dabei in Besuchen, Chats, Telefonaten, Mailwechseln und sogar Briefwechseln kommuniziert.
Die angestrebten Impulse zu Empowerment gelangen und entfalteten Wirkung. Die Aktionen wurde allesamt in hoher Selbständigkeit durchgeführt. Ich selbst war bei keiner der Aktionen anwesend. Die Beteiligten erfuhren Wertschätzung seitens der Feiernden bzw. Teilnehmenden. Sie wurden als Liturgen akzeptiert und in ihrem liturgischen Handeln wertgeschätzt.
Die Umstellung der Arbeitsweise auf die dezentrale Projektgruppe schwächte die Impulse zur Vernetzung. Dennoch konnten sich Hochengagierte bei den gemeinsamen Treffen begegnen, die sich zum Teil noch gar nicht kannten. Die Engagierten erlebten, dass sie, sobald sie sich auf Pfarrbereichsebene vernetzen, nicht mehr allein sind.
Wirkungen der Impulse zur GEISTLICHEN STÄRKUNG DER ENGAGIERTEN sind naturgemäß schwer zu analysieren. Nach meinem subjektiven Eindruck waren aber Resonanzen spürbar. So berichtete die Verantwortliche der Taizéandachten sehr eindrücklich davon, ihre Aktionen als spirituelle Bereicherung erfahren zu haben.
Die Impulse zur lokale Stärkung der Ortsgemeinden sind dagegen klar quantifizierbar. Während des Projektes wurden die beschriebenen sechs Aktionen zum Teil mehrfach vor Ort durchgeführt. Drei der Aktionen werden probeweise fortgeführt und könnten fester Bestandteil des Gemeindelebens im Pfarrbereich werden.