Ichthys – Ich bin doch kein Fisch!

Eine Reise durch die Vergangenheit in die Freiheit

Ein Beitrag von Constanze Lenski

Projektidee

„Ichthys – Ich bin doch kein Fisch!“ Christen sind keine Fische, doch können sie so frei, wie sie sein: schwimmen und leben. Ihr „Wasser“ ist die durch Christus gegebene Freiheit. Freiheit, für uns anscheinend „normal“ und alltäglich. Freiheit ist aber immer auch gefährdete und v.a. Religionsfreiheit eben nicht selbstverständlich. Hier zu Lande im Aufkeimen, aber v.a. in anderen Ländern der Welt und auch zu anderen Zeiten werden und wurden Menschen ihrer Freiheit beraubt. Was Freiheit ist und was sie gefährden kann, nimmt der Kindererlebnistag in der Verbindung mit der christlichen Freiheit  auf. Hierbei kommen unter dem Thema „Ichthys

– Ich bin doch kein Fisch! Eine Reise durch die Vergangenheit in die Freiheit.“ sowohl historische als auch aktuelle politische Ereignisse zur Sprache. Im Mittelpunkt steht Papilia, die aufgrund einer ungewollten Zeitreise aus dem 4. Jahrhundert zu den Kindern in das 21. Jahrhundert kommt und vom Augustus Diokletian und seinen Soldaten verfolgt und gefangenen genommen wird. In ihrer Zeit war es verboten, den christlichen Glauben frei zu leben. Doch zum Glück wollen die Kinder Papilia helfen und sie befreien. Das ist allerdings gar nicht so einfach. Sie müssen in die Vergangenheit reisen, den Fischen folgen, Gefahren bestehen und Rätsel entschlüsseln, die der böse Diokletian ihnen gestellt hat. Sie müssen ihm beweisen, dass es Freiheit gibt und damit Papilia befreien. Bei der gefahrvollen Reise sind die Kinder nicht allein. Der Soldat Valerian und Papilia helfen ihnen. Der Soldat Konstantin hingegen kann Papilia nicht verstehen, warum der Glaube ihr so wichtig ist. Sie versucht ihm zu erklären, was christliche Freiheit und Glaube heißt. Mariam weiß, wie Papilia sich fühlt. Sie war 2015 als Flüchtling aus Syrien vor Krieg und Gewalt geflohen. Sie hat auch die Freiheit gesucht und hier gefunden.

Ziel

Als übergemeindliches Projekt bietet es die Chance der Zusammenarbeit verschiedener Gemeinden und des Aufbrechens der Parochialgrenzen.

Zielgruppe

Zielgruppe waren Kinder der 1.-6. Klasse, sowohl die, die wenig bzw. keinen Kontakt zu christlichen Angeboten haben, als auch die, die bereits solche besuchen. Kinder aus unterschiedlichen sozialen Milieus sollten zusammenkommen.

Projektgruppe

Aus zwei Gemeinden setzte sich auch die Projektgruppe zusammen (Eltern, Jugendliche, weitere Interessierten zweier Gemeinden, zwei Hauptamtliche).

Verlauf

M.H. von Anspielen, Rätseln, aber auch Basteleien, Spielen und auch gemeinsamen Kochens werden die Teilnehmer*innen in eine andere Zeit entführt, setzen sich spielerisch mit dem Thema auseinander, kommen mit einigen Dingen der römischen Lebenswelt in Kontakt (Kleidung, Essen, Spiele, historische Namen und Fakten) und erkunden einen Kirchenraum mit dessen Darstellungen und Symbolen. Dieses erleben sie in sechs Stationen. Sie reisen durch die Vergangenheit in die Freiheit. Abgeschlossen wird der Erlebnistag mit einer Andacht. Hierin können die Kinder das Befreien der Papilia in der Verbindung mit der eigenen erlebten Unfreiheit reflektieren und besprechen, hören von der durch Christus gegebenen Freiheit und können im Gebet ihre im Gespräch benannten Erlebnisse und Bitten vor Gott bringen .

Das gemeindepädagogische Projekt war ein übergemeindlicher Kindererlebnistag in Gera. Die in der Innenstadt gelegenen Höhler wurden zu den römischen Katakomben, die St. Salvatorkirche zum sicheren Zufluchtsort, das Gelände des CVJM zum Spielterrain.

Ergebnisse und kritische Reflexion

18 Kinder meldeten sich zum Erlebnistag an (1.bis 5. Klasse). Entweder über das Elternhaus, Christenlehre oder Schule hatten bereits alle Kinder Kontakt mit dem christlichen Glauben. Aufgrund des unterschiedlichen Entwicklungsniveaus der Kinder würde ich empfehlen, die Altersspanne auf die 1. bis 4. Klasse zu begrenzen.

Das Projekt bietet den Kindern die Chance mit positiven Erfahrungen gestärkt zu werden. Unabhängig des elterlichen Erziehungsstils und der Einschätzung der gewohnten Peergroup kommen Teilnehmer in einer neuen Gruppe zusammen und können neue Erfahrungen mit „Kopf, Herz und Hand“ machen. Als Gruppe, in Teams und individuell können sie Rätsel lösen, basteln, spielen und sich v.a. in ein Abenteuer begeben, in dem sie sich trauen müssen, in „Gefahr“ zu begeben und eigene Grenzen zu überwinden. Hierbei werden sowohl die sozialen, kreativen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten, als auch die emotionale und motivationale Entwicklung gestärkt. Dass dies gelang, den Kindern die Zeitreise Spaß gemacht hatte und sie zur Reflexion über das Thema angeregt wurden, zeigte sich in der Andacht, dem Reflexionsgespräch, dem (freiwilligen) Gebet und der Feedbackrunde. Im Reflexionsgespräch berichteten die Kinder anhand eines selbstgemalten Bildes über ihre Erlebnisse mit Unfreiheit. Sie vertrauten sich die negativen Geschehnisse gegenseitig an und wurden durch die Zuhörer gestärkt und wertgeschätzt. Im sich anschließenden Gebet beteten hier einige der Kinder für mich wahrnehmend das erste Mal öffentlich. Sie baten Gott, dass er sie in kommenden Situationen behütet, in denen sie von anderen Kindern z.B. gemobbt werden und ihre Freiheit beschnitten wird, und dass sie Mut haben, sich dagegen zu wehren.

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